Wo ich bin und was ich mach :)

Freitag, Dezember 26, 2008

Salar de Uyuni - Amantani - Selige Insel im Titikakasee - Camino Inka - 4 Tage Schwitzen Und Staunen- Der Regenwald - Rasender Kreislauf des Lebens



Salar de Uyuni - Mehr Salz als ins Saarland passen würde
Bei soviel Salz geht Freund F. Würstchen richtig auf! Wie viele Frankfurter man damit salzen könnte, weiß ich nicht, sicher ist aber, dass die riesige Salzebene im Süden Boliviens, der Salar de Uyuni(<-n aufstellung:="" chst="" eine="" es="" gr="" hat.="" in="" kleine="" sich="" span="" stadt="" te="">

1.Bodensee 586 qkm
2. Berlin 891 qkm
3.Luxembrug 2568 qkm
4. Salar de Uyuni... 12.000 qkm!!!

Die gigantische Mine Chuqicamata mal tausend!
M-A-L // T-A-U-S-E-N-D!! Gigantisch war auch unsere Ankunft. Nach drei Tagen Jeeptour durch die beeindruckend raue Natur Südboliviens, vorbei an Arsen-Seen, blut-roten Lagunen, Mini-Tornados und aktiven Vulkanen, knirschten unsere Schritte jungfräulich um 5 Uhr Morgens zur aufgehenden Sonne über das große weiße Flach. Die Hamburger Studentengruppe und ich verbrachten den ganzen Tag dort und besuchten eine „Insel“ auf der Ebene, ein Hotel ganz aus Salz, und siehe das Foto, nutzten den raum-verzerrenden Effekt des Salars für die verwirrensten Photographien!




Amantani - Selige Insel im Titikakasee

Stellt euch einen riesigen See vor, der mitten in den Bergen liegt. So hoch oben, dass jede Bleichhaut beim kleinsten Spaziergang aus der Puste kommt.
Kein Wunder, denn mit über 3800m Höhe lässt der Titikaka See selbst den aller-höchsten Punkt Deutschlands eher lächerlich aussehen: die Zugspitze kommt gerade mal auf lächerliche 2900m!
Nun ist der Titikakasee nicht nur einfach ziemlich “high” sondern auch noch die Wiege einer der größten und außergewöhnlichsten Hochkulturen, die diese Welt hervorgebracht hat: Die Inkas. Der Legende nach entstieg der erste Inka ‘Pàchacambo’ mit einem Goldenen Stab den Fluten des heiligen Sees, dieser Stab wies ihm den Weg ins gesegnete Tal (einige 100km nord-westlich), wo er Qusqo (Cuzco) gründete, Hauptstadt der Inkas für die nächsten 500 Jahre. Aber dazu später mehr, meine Reise sollte mich immerhin genau in dieses Tal führen.
Zunächst einmal aber erkundete ich Puno, die größte Stadt am Titikakasee, von der unweit die Uros dümpeln. Die Uros sind Angehörige der Aymara-Kultur, die sich auf der Flucht, erst vor den Inkas und dann vor den Spaniern auf ihren Schilf-Booten auf den See retteten. Über die Zeit realisierten die Uros, dass, wenn sie ihre Boote verbanden und mit Schilf bedeckten, sie kleine schwimmende Inseln kreierten auf denen es sich ziemlich gut leben ließ. Das Schilf kann man essen (schmeckt wie Banane), der See birgt einige Fischarten und auch die lokalen Enten usw. waren recht schmackhaft. Über die Jahrhunderte verfeinerten sie diese Technik so gut, dass heutzutage die Inseln gute 10 Jahre halten, bevor sie in Festlandnähe erneuert werden müssen. Außerdem lassen sich auf ihnen kleine Äcker anlegen (!), auf denen sich Qinua, Kartoffeln und Zwiebeln anbauen lassen. Ganz zu schweigen von den aber-tausenden Bleichhäuten, die sich fast täglich über die Inseln ergießen und für “Foto-Foto” mit harten Soles bezahlen. Der Tourismus hat die Inseln fest in seiner Hand und “Alle meine Entchen” oder “twinkle twinkle little star”, gesungen von den Kindern der Einheimischen, lockert einfach jeden Touri-Geldbeutel. Irgendwie so endet die Geschichte der Uros. Die Eroberer haben sie eingeholt, nicht mit Speeren oder Gewehren, sondern mit Kodaks und Dollars.

Ich selbst zog eine der echten Titikakasee-Inseln vor: Amantani.
Vom Tourismus weitgehend unberührt, sucht man dort vergeblich nach Hotels oder Restaurants. In diesem friedlichen Iydll, wo die einzige Aufregung das all-sonntägliche Fußballturnier zwischen den sechs Dörfern ist, fand ich bei den Mamati's Unterkunft. Dort verbrachte ich eine sehr erfahrungsreiche Woche ohne Strom, ohne Badezimmer und ohne Englisch.



Der Regenwald - Rasender Kreislauf des Lebens





--------- Die wilden Westler ----------




Camino Inka - 4 Tage Schwitzen Und Staunen





Macchu Pichu - Der Junge Berg im Hintergund formt ein Gesicht

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Mittwoch, Dezember 24, 2008

Chuqicamata – Die Naturgewalt Mensch - Sand Boardn - Die Brodelnden Geysire Tatios



Die Brodelnden Geysire Tatios - Norden Chiles

Eines der am höchsten gelegenen und größten Geysir-Felder der Welt, auf über 4200m Höhe. Da blubberts ordentlich, das Wasser kocht immerhin schon mit 75 C (oder so ;) )! Diese urgewaltige Einöde bewundert man am besten morgens wenn die Sonne aufgeht und die riesigen weißen Wasserdampf-Säulen kurz im gleisenden Licht aufleuchten, bevor sie unter der Hitze der Sonne langsam dahin schmelzen.
Wow! Zum Glück nahm ich zwei Plastik Frankfurter Würstchen mit auf den Weg, denn eine der beiden gab sich seiner fatalistischen Liebe für kochendes Wasser hin als ich es mit einem Geysir ablichten wollte. Der Geysir blubbte, das kochende Wasser rief und das Würstchen folgte seiner Bestimmung. Koche in Frieden.
Erwähnenswerter Minuspunkt der Besichtigung ist allerdings, dass man schon 4.00 morgens aus San Pedro losfährt... Uff! Das gab´s nicht mal zur Schulzeit!




Sand Boardn - Ordentlich Wachsen und ab geht das

Schon so oft habe ich bei meiner Ankunft an einem neuen Ort erstmal mit offenem Mund da gestanden und die Welt nicht recht nachvollziehen können. Aber in San Pedor? Das ging gar nicht! Es gibt ja komische Leute und bekanntlich verkaufen die bisweilen sogar Kühlschränke an Eskimos, aber Snow Boards in der Wüste?
Nee, Jawi... das wird dir nieeeemand glauben. Aber hey: Wer nicht fragt bleibt dumm... Sorry, but what on earth are you doing with a Snowboard man?
It’s a Sandboard, stupid!
Gibt´s für 5 Ökken den Tag, ordentlich Wachs drunter verreiben, einfach ´ne halbe Kerze oder so, Schuhe ausziehen und ab geht das! Richtig cool war auch, dass ich beim Sandboarden eine riesen Gruppe Hamburger Studenten kennengelernt habe. Nicht nur das war Zufall, sondern auch, dass wir zufällig genau dieselbe 3-tägige Jeep-Tour nach Bolivien gebucht hatten!! Danach sollten wir sogar noch weiter zusammen reisen, insgesamt mehrere Wochen. Wenn ich dann im April in Hamburg anfange habe ich also schon ordentlich Anlaufpunkte. Aber zurück zum Sandboarden:
In der Cordella Blanca in Peru gibt es angeblich schon Lifte und richtige Pisten dafür! Die Meisterschaften sind zwar noch klein, aber immerhin.

Yeah Baby: its Klimawandel!




Chuqicamata – Die Naturgewalt Mensch

Wenn ihr drauf kommt, was ihr da seht, Respekt! Es ist nicht etwa der Eingang eines Panzers, Gebäudes oder sonstiges... Denkt einfach an das Größte, was ihr euch vorstellen könnt und multipliziert es mit 100: Tadaaa : Chuquicamata, die größte Tagebaumine der Welt. Das größte Abbaufeld der insgesamt 3 (!!) misst die Kleinigkeit von 3km Breite, 4km Weite und fast 1km Tiefe! In diesem komplett (!) von Menschenhand geschaffenem wenig bekannten Abgrund hätte die doch so viel bekanntere Cheops Pyramide einfach fast 4,5 mal Platz!
...hätten Sie gerne ein paar Pyramiden in ihrer Mine, oder bevorzugen Sie sie ohne?...
Angesichts dieser epischen Größe erscheint der Auspuff des Grossmuldenkippers den ihr da oben seht (erraten?) eher lächerlich. Sowieso: die 590 Tonnen, die das Ding wiegt, die piefigen 14m Länge, 7m Höhe und 8m Breite; alles nichtig und ameisenhaftig in diesen Dimensionen. Naja. Außer eben, wenn diese 3650 PS Monster mit ihren 4m Reifen mit bis zu 60km an einem vorbeirauschen... Schattenseite sind wohl die 170 Liter Diesel Verbrauch... pro Betriebsstunde.
Noch nie und Nirgendwo auf der Welt habe ich die Naturgewalt Mensch in so einem krassen Exzess erlebt. Noch nie in so einer visuellen Eindeutigkeit, Epik und Härte. Übertrieeeeben!


Achso: auch nicht zu vergessen ist die soziale und historische Dimension. Es arbeiten dort heute fast 20.000 Menschen, was bedeutet, dass diese eine Mine rund 100.000 ernährt. Seit der Verstaatlichung 1971 und dem Beginn von Miniums-Sicherheits-Auflagen, vor allem durch den Handelspartner Europa (so kann’s eben auch gehen), haben sich die Sicherheitsbedingungen für die Arbeiter drastisch verbessert. Das war nicht immer so; abertausende Menschen haben in der bald 100 jährigen Geschichte der Mine, die ursprünglich die Grundlage des Guggenheim-Vermögens gelegt hatte, ihr Leben gelassen. Entweder erschlagen durch ständige Steinschläge oder langsam und sicher an den giftigen Gasen der gigantischen Kupfer-Extrahierungs-Fabriken zu Grunde gegangen. Ohne Rechte mussten sie fürs blanke Überleben schufteten. 1952, war es vor allem ein Reisender, an dem diese Verhältnisse nicht spurlos vorbeigingen und bei dem Chuquicamata intensive Eindrücke einer ganz anderen Art als bei mir hinterließ. Mehr oder weniger 56 Jahre vor mir, der ich gemütlich mit dem Bus um den Minen-Schlund kutschiert wurde, stapfte ein anderer reisender Jüngling durch dieses Monstrum. Seine Reise hatte wie meine in den schönen, prächtigen Teilen Buenos Aires begonnen, zwischen Parks, Altbauten und beschaulichem Wohlstandsleben, und hatte ihn nun in diese sozialen Abgründe der Ausbeutung geführt: Ernesto „Che“ Guevara.
In seinem Buch Latìno Americana (The Motorcycle Diaries) beschreibt er seine tiefen Eindrücke sehr ergreifend. Ich kann es sehr empfehlen.


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