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Donnerstag, Oktober 02, 2008

¡ Buenos Aires!




¡ Buenos Aires!

Zwar bin ich schon seit mehreren Tagen nicht mehr in Buenos Aires, aber es ist eine der besten Beschreibungen für meine Zeit dort in dieser Millionen-Stadt ohne Ruhe, dass ich erst jetzt schreibe. Aber alles der Reihe nach.

Argentinische Zeit: Eure – 5
Argentinisches Geld: 4,5 Pesos = 1 Euro
Gegessen wird meistens spät so um 11 abends; vor allem Pizza und Empanadas (Teigtaschen mit Hack o. Käse). Die Häuser sind gefühlt im Durchschnitt 8-10 Stockwerke hoch. Es gibt unzählige, ziemlich schachbrettartig angelegte Straßen. Es gibt unzählige Taxis, und mit meist nur 12 Pesos kommt man an sein Ziel. In der Innenstadt kann man auch Nachts sicher rumlaufen, es sind eh IMMER Menschen und Autos auf der Straße. Es ist hier so um die 20 Grad kalt.

Angeblich sprechen die hier Spanisch... Allerdings beispielsweise ohne 2te Person Plural, 2te und 3te Person sind einfach mal für gleich erklärt worden;
Oder anstatt DU sagen die hier IHR (vos nicht tu) und das relativ häufige LL (normal lj ausgesprochen, wie in Billiard) wird als SCH ausgesprochen.
Als allgemeine, aber etwas umgangssprachliche Anrede gilt hier CHE.
Daher kommt übrigens auch das CHE in Ernesto CHE Guevara. Während seiner Südamerikareise hatte er sich diesen Spitznamen dank seines, für ihn von der Heimat gewohnten, häufigen Gebrauchs des Wortes CHE gewonnen. “Hey! Che!” hört man hier ständig. Aber der größte Unterschied sind die anders oder komplett unterschiedlich genutzten Wörter. Und mir ist natürlich der absolut irgendwie größtmögliche linguistische Fehltritt unterlaufen.
Wer hätte aber auch ahnen können, dass das im spanischen Grund-unschuldige, harmlose und so oft gebrauchte Wort “nehmen” (cojer) in Argentinien soo boshaftig anders gebraucht wird. “Tomer” bedeutet das gleiche, und wird in beiden Ländern auch gleich benutzt. Aber “cojer” ist mehr als “to fuck” zu übersetzten...Kleiner aber feiner Unterschied, hm? Ihr erinnert euch an mein Vorhaben, auf meiner Weltreise berühmte Orte zusammen mit einem Frankfurter Würstchen abzulichten? Da war ich also und wollte vor versammelter Runde einer interessierten Señora um die 30 erklären, dass ich zwei Frankfurter Würstchen aus Plastik mit mir um die ganze Welt schleppe, ganze 7 Monate lang, um sie mit zu berühmten Orten... hört, hört ...  zu nehmen ...und davon Fotos zu machen... um davon ein Album herauszubringen...
“Quiero cojer estas salchichas en lugares famoso y despues sacar fotographias...”
Man stelle sich einen jungen Deutschen vor, der einem voll Stolz und mit ein wenig Dramatik todernst erklärt, er würde es mit einem Plastikwürstchen vor weltbekannten Sehenswürdigkeiten treiben... und auch noch Fotos davon machen...... um ein Album davon herauszubringen ... 0_0
Ich glaube nicht, dass schon mal jemand so erschreckt und angeekelt auf mich herabgeblickt hat.. Haha. Zum Glück konnten meine Mitbewohner, natürlich nachdem sie sich in diesem Fehler gesuhlt und vor Lachen von den Stühlen geworfen hatten, die Situation aufklären und erzählten ihrerseits ihr Erlebnis mit dem Wort cojer.
Also... für den Fall, dass es euch mal nach Argentinien verschlägt, Bitte, “nehmt” kein Taxi, fragt im Supermarkt nicht ob ihr diese Zwiebel oder jeden X-Beliebig anderen Gegenstand “nehmen” könnt und vor allem und erzählt mit größer Vorsicht, was ihr so alles “mitnehmt” ;)

In BA habe ich zwei Wochen eine Sprachschule besucht, die mich in einem Apartment (span. Departimento) mit 5 amerikanischen Anthropologen und einem Londoner untergebracht hatte. Die Wohnung war direkt im Zentrum auf der bekannten Avenida Corrientes, die die Avenida 9 de Julio (die größte Straße der Welt mit 16 Spuren oder so) genau dort schneidet, wo das bekannteste Monument der Stadt steht, El Obelisco. Riesengroß und immer sichtbar; auf dem Weg zur Schule mit den actiongeladenen Bussen (10 min), beim Einkaufen beim Gemüse-Händler auf der anderen Straßenseite (3kg versch. Gemüse 11 Pesos) oder beim Supermarkt (1kg Steak 12 Pesos) und natürlich von den 100 tausenden Kiosks aus, die Allgemeinwaren- (vom Rasierer bis zur Socke) führen und vor allem mit ganzen Regalen von Süßigkeiten locken.

Außerdem verbreitet sich von vielen Straßenecken ein wunderbarer Duft aus, von den Garrapiñadas, die in kleinen silbernen Wägelchen, ähnlich wie die Hotdog-Verkäufer in New York, gebrannte Mandeln und Erdnüsse frisch rösten und in kleinen Tüten für 1 oder 2 Pesos verkaufen.

In Argentinien wird der Frühlingsanfang groß gefeiert, und bei uns vor der Haustür war das eben mit einem Punk-Rock-Konzert. Da hat sich der Frankfurter gleich mit in die Wogen geworfen ;)
Die waren echt nett, und die Punk-Szene scheint hier ziemlich groß zu sein. Das würde auch erklären, warum die Ärzte, Beatsteaks und andere seit Jahren regelmäßig nach B.A. kommen. Und letztere habe ich dann auch tatsächlich getroffen.

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2 Comments:

Anonymous Anonym said...

hört sich ja mehr als entspannt an euer tagesablauf. mit wohnung gehts bei mir bisher nicht so voran, is recht schwierig in darmstadt ne wg zu finden, viele burschenschaften/verbindungen und wenig sonstige wg angebote.. aber wird sich schon noch was finden hab ja noch etwas zeit.

2:20 PM

 
Anonymous Anonym said...

Hab mir heut mal all deine Fotos angeschaut, schön, schön, das sieht nach abenteur aus!
Aber wie kann man sein notizbuch verlieren, aiaiai, ma wieder typisch ;-).
Pass gut auf dich und deine würstchen auf!
Alles liebe Caddy

1:34 PM

 

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